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Channel: Markus Albers — Journalist & Autor
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Die Meconomy in der Praxis: Wie man einen erfolgreichen Online-Shop für ungewöhnliche Lebensmittel gründet

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Bildschirmfoto 2016-04-06 um 08.59.05

Immer mal wieder treffe ich Menschen, die interessante Dinge tun und mir erzählen, dass es unter anderem mein Buch Meconomy war, das sie dazu inspiriert hat. So einer ist auch Philipp von Sahr (Foto oben), dessen Start-Up Gegessen wird immer hochwertige Lebensmittel direkt vom Erzeuger verschickt.

Extrem leckere Sachen sind dabei, ich habe es natürlich gleich ausprobiert. Und ich habe Philipp gebeten, einmal aufzuschreiben, wie das alles kam. Viel Spaß bei der Lektüre …

“Die Beispiele in Meconomy haben mir eins gezeigt: Man ist kein Spinner, wenn man eigene Ideen verfolgt. Es gibt viele Menschen, die Gleiches denken, tun und erleben.

Ungefähr so lässt sich zusammenfassen, was Meconomy im Jahr 2009 bei mir ausgelöst hat. Das Gründen reizte mich schon früh, so ging ich nach dem Abi 2001 in die USA, um E-Commerce zu studieren. Auch die Tatsache, dass mein Vater (Bänker) zuerst nicht so sehr begeistert war von meiner Idee, “etwas mit Internet” machen zu wollen, war eher typisch als ungewöhnlich. Es stellte einen der bekannten Generationskonflikte dar: Die Eltern wollen, dass man etwas Bodenständiges, sprich Sicheres lernt. Man sollte einen Job anstreben, den man dreißig, vierzig, fünfzig Jahre machen kann. Doch meine Sicht auf das Leben war vielmehr, etwas Eigenes machen zu wollen.

Da mir aber die zündende Idee fehlte und das Internetgründungsthema gerade in den frühen 2000er Jahren nicht mehr so en voque war, ging ich nach dem Studium in den Vertrieb in der klassischen Industrie, sehr zur Freude meines Vaters natürlich…
Das lief alles auch sehr gut, doch nach fünf Jahren brach die Produktion auf einmal um die Hälfte ein, die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise war im vollen Gange, ein weiterer Grund, weshalb ich für mich die Reißleine zog und kündigte. Mir war vorher schon klar, dass kein Arbeitgeber hundertprozentige Sicherheit garantieren kann – und ich wurde bestätigt, auch durch die Pleite der Bank meines Vaters, der fast die 30 Jahre dort geknackt hatte. Ich hatte Meconomy damals noch nicht gelesen, jedoch passt die Entscheidung der Kündigung im Rückblick auf die Entscheidung von Markus, die Vanity Fair zu verlassen.

Während ich auf den Beginn meines Masterstudienganges Entreprenurship in Paris wartete, verfolgte ich die ersten kleinen Ideen: Ich baute einen Online Shop mit meinem Bruder mit dem Ziel, Erfahrungen zu sammeln. Es ging in erster Linie darum, möglichst viel auszuprobieren, um die Erfahrungen zu machen, die dir kein Studium der Welt vermittelt. Wie funktioniert der Online Markt und welcher Felder gibt es, in denen man Fuß fassen kann – das wollte ich herausfinden. In Paris lernte ich die Vorzüge ortsungebundenen Arbeitens kennen. In der Zeit hatte ich mobil dabei: Meconomy – das erste Buch, welches ich als E-Book auf dem Smartphone gelesen habe.

Mir gefiel die Möglichkeit, immer wieder spontan darin lesen zu können. Und wenn es nur fünf Minuten waren, im Bus oder in einem Café: Die Seiten, auf denen ich war, wurden gespeichert und ich konnte sobald ich wollte, einfach ein paar Zeilen weiterlesen.

Während des Studiums stellte ich fest, dass die Erfahrungen, die ich durch meine eigenen Projekte abends und am Wochenende machte, ebenso das Lesen vieler Blogs, viel mehr Wissen vermittelt haben als mein Studium. Quintessenz dieser Zeit war: Die Begeisterung für das Bauen, Kreieren und Starten würde ich niemals ablegen – und ein “normaler” Job käme für mich nicht mehr in Frage.

2011 gründete ich einen Online Shop für Lebensmittel, der sich im Jahr 2015 mit einem frischen Konzept unter dem Namen Gegessen wird immer neuformierte. Hier zeigt sich für mich, dass meine Idee und der innere Elan und Antrieb, der mich immer ein bisschen unruhig werden ließ, begründet waren. Der Erfolg, dass wir seit nunmehr 5 Jahren bestehen und solide wachsen, gibt dem ganzen Konzept und den Thesen von Meconomy recht!”

Soweit der Gastbeitrag von Philipp von Sahr, Mitgründer und Geschäftsführer von Gegessen wird immer.


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